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Bye, bye Büsche: Mühelos alte Sträucher entfernen!

Alte Sträucher entfernen macht Spaß, hält fit oder tut der Seele gut? Wer das glaubt, hat es anscheinend nie probiert. Aber diese Geschichte hat ein Happy End – versprochen – denn jetzt wird die Gartenarbeit erleichtert!

Wie ich mir selbst ein Mega-Eigentor geschossen habe oder: Es war einmal… so vor gut zehn Jahren, da hatte ich den dringenden Wunsch: eine schnell wachsende Hecke muss her. Lange hat es nicht gedauert und es stand fest, Liguster soll es sein. Die Vorteile sprachen für sich:

  • Fast immergrün (meiner natürlich nicht)
  • Zuwächse von gut einem halben Meter im Jahr (meiner sicher mehr) und
  • Leicht in Form zu halten (meiner natürlich nicht).

Die Ligustermeter im Garten wurden mehr und mehr und ich war happy. Aber nicht allzu lange.

Die böse Erkenntnis

Nämlich nur bis zu jenem heißen Sommertag, an dem ich feststellen musste: eigentlich geht mir das Wachstum und vor allem die dauernde Schneiderei ziemlich am Geist. Es sollten noch ein paar Jahre ins Land ziehen, bis ich mich durchringen konnte, dieses Mistkraut zu entfernen. Und weil ich im Laufe der Zeit etliche Ligusterstauden nicht nur dazu- sondern auch noch umgepflanzt habe, war mir klar: das wird ein Mordsprojekt.

Hier siehst du meine Ligusterhecke in ihrer Höchstform:

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Und hier das Schlachtfeld nach dem Schnitt. An dieser Stelle ist übrigens vor ein paar Jahren mein DIY-Pool eingezogen.

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Vor dem Pflanzen einer Hecke das Höhen- und Breitenwachstum berücksichtigen, damit der spätere Zeitaufwand beim Schneiden und Pflegen passt.

Eiben schützen leider erst Jahre nach dem Pflanzen vor ungewünschten Blicken. Der jährliche Aufwand beträgt jedoch nur mehr rund. 20% im Vergleich zum Liguster. Und Eiben gibt es auch ohne giftige Beeren – Die Sorte heißt: Taxus media ‚Hillii‘

Ich neige dazu, unangenehme Dinge gern so schnell, wie nur irgend möglich zu erledigen. Alte Sträucher entfernen fällt nur leider in eine andere Kategorie. Schnell und einfach ginge es nur mit einem Hubschrauber, der die Liguster ausreißt und am besten gleich zum Mond bringt. Aber das war außerhalb meiner Möglichkeiten. Also habe ich erstmal Foren durchstöbert und Google befragt. Gesucht waren Ideen, wie ich die Angelegenheit von schweißtreibender Grabarbeit in kinderleichtes Blumen pflücken verwandeln könnte.

Gut, ganz so easy ist es nicht, aber die Lösung für das unkomplizierte Entfernen von Sträuchern und angeblich Bäumen aller Art heißt Handhebelseilzug! Und ist um rund 50 Euro in Baumärkten zu erwerben.

Das richtige Werkzeug finden

Mein neuer Liebling bereitete mir anfangs einige Kopfzerbrechen betreffend der Handhabung, schließlich hatte ich nie zuvor mit einem solchen Gerät zu tun. Aber bald wurden wir allerbeste Freunde, denn ein Liguster ist in – sage und schreibe fünf Minuten entfernt.

alte sträucher entfernen

Wo ich früher unter fluchen und heulen locker eine halbe Stunde von allen Seiten den Boden ringsum auflockerte und die Wurzeln nach und nach freilegen und kappen musste, da lach ich heute nur noch drüber. Alles nicht notwendig, wie ich gelernt habe.

Statt Scheißdreck, elendiger ein freudiges Jappa, daja, yippie, yippieyäh

Alte Sträucher entfernen: Was ist vorher zu beachten?

Wer alte Sträucher entfernen möchte, sollte sich immer vorher vergewissern, dass keine Vögel darin nisten, das versteht sich aber eh von selbst unter uns Gartenliebhabern! Je nach Gesetz oder den regionalen Bestimmungen gibt es in Deutschland und Österreich Unterschiede, ob und wann man seine Sträucher entfernen darf: Vorher schlau machen!

Und so läuft das Entfernen von alten und großen Sträuchern:

Für den Seilzug benötigt man einen stabilen „Anker„: das kann ein Baum, ein einbetonierter Zaunpfosten oder ein anderer (größerer) Strauch sein.

Dort wird der Seilzug mit einem Hebegurt befestigt und dieses Spiel wiederholt man dann auf der anderen Seite des Seilzugs an dem Strauch, der weg soll.

Der Strauch wird so weit unten wie möglich mit einem sogenannten Hebegurt umfasst und der Gurt einmal in sich durchgefädelt, damit er einen Ring um den Pflanzstock bildet.

Extratipp: der Vorteil von Hebegurten gegenüber normalen Spanngurten ist, dass sich die Knoten nach dem Spannvorgang leichter lösen lassen. Einen Spanngurt kann man danach nur mehr abschneiden, weil die Zugkräfte den Knoten für die Ewigkeit schnüren!

 

Wenn alle Vorbereitungen getroffen sind, geht’s mit dem lustigen Teil los. Das ist der Moment, an dem mir meistens ein „hasta la vista Baby“ auskommt. Es darf „gehebelt“ werden. Das ist zu Anfang eine sehr leichte Übung, wird aber, wenn die Gurte erstmal gespannt sind, etwas anstrengender. Natürlich ist das bei Pflanzen, die etliche Jahre an ihrem Platz sitzen schwieriger als bei Jünglingen. Trotzdem kein Vergleich zu den archäologischen Ausgrabungen, die ich davor anstellen musste.

Das Geräusch der knackenden Wurzeln und des nachgebenden Erdreichs sind fast so schön wie das Ploppen eines Sektkorkens – so darf das Entfernen alter Sträucher ablaufen!

Dass der Strauch komplett entwurzelt ist, merkt man daran, dass das Hebeln wieder um einiges leichter geht. Dann muss nur noch die Seilstrecke entspannt werden, damit die Knoten gelöst werden können. Und weiter geht’s mit dem nächsten ungeliebten Gartenbewohner!

Vorteile:

Die zu entfernenden Sträucher kommen mitsamt der Hauptwurzel raus, es bleiben lediglich ein paar zu vernachlässigende Würzelchen in der Erde. Das erspart lästiges Nachgraben und Wühlen.

Da das Ding gleich komplett ausgehebelt wird, kann man es leicht zum Kompost oder sonstiger Entsorgung bringen. Ligusterpflanzen können ohne weiteres auch gleich woanders wieder eingepflanzt werden, da die Sträucher meistens unbeschädigt aus der Erde gezogen werden. Versucht hab ich das schon mit einem uralten Euonymus, der nach einem Jahr fröhlich weiter gewachsen ist.

Nachteile:

Die Anschaffungskosten für das Equipment sind nicht ohne. 50 bis 80 Euro sollte einem die enorme Zeitersparnis aber schon wert sein. Tipp: vorher in der Nachbarschaft fragen, borgen ist deutlich günstiger als kaufen!

Ich wünsche allen viel Spaß beim Nachmachen!

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